Virusinfektionen können bei entsprechend prädisponierten Menschen die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen triggern. Das Coronavirus SARS-CoV-2 ist in dieser Hinsicht besonders problematisch. Professor Dr. Rolf Marschalek von der Goethe-Universität in Frankfurt am Main erklärte beim Fortbildungskongress Pharmacon in Schladming, warum das so ist.

»Das Genom von SARS-CoV-2 ist circa 30.000 RNA-Codons lang und kodiert für 28 unterschiedliche Eiweiße«, informierte der pharmazeutische Biologe. Wie bei einigen anderen Viren läuft die Synthese der viralen Proteine bei SARS-CoV-2 über die Zwischenstufe eines sogenannten Polyproteins. Das ist im Prinzip eine lange Kette aneinandergereihter Proteine, die von viralen Proteasen an bestimmten Stellen zerteilt wird, um die einzelnen Eiweiße freizusetzen. Im Fall von SARS-CoV-2 ist das Polyprotein 16 Bausteine lang und die schneidenden Proteasen heißen Papain-ähnliche Protease (PLPro) sowie virale Hauptprotease (3CLPro). Hier weiterlesen…